Richterin Claudia Castro hat die Vorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten Boliviens, Evo Morales, wegen Wahlbetrugs für unbegründet erklärt und verkündete, die Ermittlungen seien eingestellt. Die Anzeige war im Februar dieses Jahres vom damaligen Präsidentschaftskandidaten Carlos Mesa von der Allianz Bürgergemeinschaft (Comunidad Ciudadana) eingereicht worden. Beschuldigt waren außerdem der frühere Vizepräsident Álvaro García Linera und mehrere ehemalige Minister aus Morales‘ Kabinett. Auch gegen sie wurden die Ermittlungen eingestellt.
Nach der Wiederwahl von Morales am 20. Oktober 2019 war es zu massiven Protesten gekommen. Der erste indigene Präsident Boliviens wurde schließlich durch politische Rechtskräfte und unter Mithilfe von Polizei und Militär aus dem Amt gedrängt und zum Verlassen des Landes genötigt. Ein Bericht der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) über angebliche Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen, der von unabhängigen internationalen Experten inzwischen detailliert widerlegt wurde, spielte dabei eine zentrale Rolle. Das Oberste Wahlgericht von Bolivien habe intern nicht nachweisen können, dass es sich bei den Wahlen vom Oktober 2019 um Betrug gehandelt hatte, stellte Richterin Castro nun fest. Daher sei das Verfahren nun eingestellt worden.
Unterdessen gab die neue gewählte Regierung unter Luis Arce bekannt, die diplomatischen Beziehungen zu Venezuela, Mexiko, Kuba, Argentinien, Nicaragua und dem Iran wieder aufzunehmen. Sie waren unter De-facto-Präsidentin Jeanine Áñez abgebrochen worden.
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