Die Mainzer Firma Biontech geht davon aus, dass ihr Impfstoff auch gegen die in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus wirkt. Dafür halte er „die Wahrscheinlichkeit für hoch“, sagte Firmenchef Ugur Sahin am Montagabend im Internetprogramm der „Bild“-Zeitung. Das Vakzin war am Montag (21. Dezember) in der EU zugelassen worden.
Die neue Mutation des Coronavirus, die bislang vor allem in Südostengland festgestellt wurde, bereitet allerdings weltweit große Sorgen. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Wochenende erklärt, diese Form des Erregers sei „bis zu 70 Prozent ansteckender“ als die Ursprungsvariante. Zahlreiche Staaten beschränkten den Reiseverkehr mit Großbritannien. Deutschland kappte wie andere Staaten die Flugverbindungen mit dem Land.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) trat allerdings der Einschätzung der britischen Regierung entgegen, durch die Neumutation sei die Corona-Lage „außer Kontrolle“. Selbst wenn sich das Virus sich nun „ein kleines bisschen effizienter“ ausbreite, könne es gestoppt werden, sagte der WHO-Direktor für medizinische Notfälle, Michael Ryan. Er rief aber dazu auf, die Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Virus-Variante zu verstärken.
Es gab bereits mehr als 20 Mutation des Erregers
Auch der deutsche Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnte vor Panik. Mutationen seien bei Viren „nicht ungewöhnlich“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ und betonte: „Wir sollten ruhig und sachlich damit umgehen.“ Noch sei nach dem Urteil von Virologen nicht klar, ob die Ansteckungsgefahr durch die neue Virus-Variante tatsächlich deutlich höher sei. Dazu gebe es „noch keine klare wissenschaftliche Faktenlage“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer.
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