Die Deutsche Rentenversicherung lehnt jeden vierten Antrag auf berufliche Rehabilitation ab. Das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf aktuelle Daten der Bundesregierung, welche die Linken-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann abgefragt hatte. Demnach wurden bei der Rentenversicherung im vergangenen Jahr rund 403.500 Anträge für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben abschießend bearbeitet.
Davon wurden 24,8 Prozent nicht anerkannt. Betroffene haben allerdings gute Chancen, abgelehnte Bescheide der Rentenversicherung erfolgreich anzufechten. Den Daten zufolge liegt die Erfolgsquote der eingelegten Widersprüche bei 28,6 Prozent.
Nach Angaben eines Sprechers der Rentenversicherung sind die Gründe für eine Ablehnung breit gefächert. Für den Betroffenen könne zum Beispiel ein anderer Sozialleistungsträger zuständig sein. Auch könne sich die Leistung aus medizinischer Sicht erübrigen, etwa dann, wenn die bisherige berufliche Tätigkeit weiterhin möglich sei. Abgelehnt würden Reha-Leistungen auch, wenn die Vorversicherungszeit dafür nicht erfüllt sei, so der Sprecher.
Zimmermann kritisierte, dass Betroffene „in einer ohnehin schwierigen Lebensphase durch die komplizierte Rechtslage und die uneinheitliche Praxis der verschiedenen Träger zusätzlich verunsichert werden“. Sinnvoll sei ein kostenträgerübergreifendes Reha-Gesetz für alle Versorgungsbereiche anstelle des jetzigen „Flickwerks“. Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht brauche es auch eine „großzügigere Bewilligungspraxis“, so die Linken-Politikerin. (dts)
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