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Neun Jahre ist es her, dass Edward Snowden nach einer Hollywood-reifen Flucht aus den USA Asyl in Russland bekam. Seit dem vergangenen Freitag ist der Whistleblower nun offiziell russischer Staatsbürger. „Edward hat gestern den Pass eines Bürgers der Russischen Föderation erhalten und einen Eid in Übereinstimmung mit dem Gesetz abgelegt“, teilte sein Anwalt Anatoli Kutscherena der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit.
„Er ist natürlich froh und der Russischen Föderation dafür dankbar, dass er die Staatsbürgerschaft erhalten hat. Jetzt ist er ein vollwertiger Bürger der Russischen Föderation. Und das Wichtigste: Nach der russischen Verfassung kann er jetzt nicht mehr an einen fremden Staat ausgeliefert werden“, erklärte der Anwalt.
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Edward Snowden seit 2013 auf der Flucht
2013 hatte Snowden Journalisten im großen Stil vertrauliche Dokumente über massive Abhörpraktiken des US-Geheimdienstes NSA und anderer Dienste zugespielt. Seine Enthüllungen wirken bis heute nach. Zunächst war Snowden damals von Hawaii nach Hongkong geflohen. Dann flog er weiter nach Moskau. Eigentlich wollte er in der russischen Hauptstadt nur umsteigen. Doch die USA hatten seinen Pass in der Zwischenzeit für ungültig erklärt. Snowden saß fest – im Transitbereich des Flughafens Scheremetjewo.
Der 39-Jährige hatte immer wieder deutlich gemacht, dass er notgedrungen in Russland Asyl beantragt hat, weil ihm in anderen Staaten die Auslieferung an die USA droht. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, erklärte jedoch am Freitag, dass Snowden bereits seit langem Russland seine Treue signalisiert habe. Eine russische Staatsbürgerschaft würde diesen Status noch bestätigen, sagte Price.
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Leben in der russischen Provinz
Inzwischen hat Snowden zwei Söhne, die automatisch die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Die Frau des Whistleblowers, Lindsay Mills, soll die russische Staatsbürgerschaft beantragen. Die Familie lebt an einem unbekannten Ort in der russischen Provinz.
Snowden hatte im September erklärt: „Nach Jahren der Trennung von unseren Eltern haben meine Frau und ich keine Lust, von unseren Söhnen getrennt zu werden. Nach zwei Jahren des Wartens und fast zehn Jahren im Exil wird ein wenig Stabilität für meine Familie einen Unterschied machen. Ich bete um Privatsphäre für sie – und für uns alle.“
Snowden selbst hatte 2016 angedeutet, er würde gern in die USA zurückkehren. Voraussetzung sei aber, dass ihm dort ein fairer Prozess gemacht werde. Er hatte an Trumps Vorgänger, Präsident Barack Obama appelliert, seine Begnadigung in Erwägung zu ziehen, jedoch vergeblich.
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