Wir haben erste Einblicke in das kommende Netz von 1&1 der Drillisch-Netz-AG gegeben. Aufgebaut und geplant wird dieses Netz vom aus Japan stammenden Technologie-Dienstleister Rakuten.
Das Unternehmen Rakuten wurde schon 1997 als eCommerce-Plattform in Japan gegründet. Heute arbeiten für das Unternehmen etwa 20.000 Menschen in über 30 Ländern. In Europa ist Rakuten bislang in Spanien, Großbritannien und Frankreich aktiv. Auf 70 Geschäftsfeldern werden etwa 14 Milliarden (vermutlich Dollar) Umsatz bewegt.
Online-Shopping-Plattform
Hiroshi Mikitani ist der Mitbegründer und Chef des japanischen E-Commerce und Internet-Unternehmens Rakuten
Eine Zeitlang betrieb Rakuten in der Bundesrepublik eine Einkaufsplattform, über die günstig elektronische Consumer-Geräte und Software bezogen werden konnte, zog sich dann aber davon teilweise zurück. Wer sich heute in sein weiter bestehendes Rakuten-Konto einloggt, kann über eine zu installierende Browser-Erweiterung bei jedem Online-Einkauf in bestimmten „empfohlenen Shops“ Points erhalten, die beim Einkauf in Partnershops wie Otto, Saturn, Idealo, Tchibo etc. einlösbar sein sollen. Zur Rakuten-Gruppe gehört beispielsweise auch der elektronische Buchladen „Kobo Books“ (heute Rakuten Kobo).
Reimund Winkler, „Statthalter“ der Rakuten in der BRD , ist „seit 30 Jahren unterwegs“, zunächst bei Nokia-Networks später Nokia-Siemens und Alcatel (heute auch Nokia), später bei E-Plus (heute o2) und Vodafone und zuletzt bei der Deutschen Glasfaser, bevor er zu Rakuten kam.
Rakuten hatte schon 2018 in Japan eine 4G/5G-Lizenz bekommen. Im April 2020 war man mit 4G gestartet und schaltete im September dazu das 5G Netz ein. Vergleichstests in der Region Tokio hätten ergeben, dass Rakuten im Vergleich zur Konkurrenz weit vorne liege.
System-Integrator auf Cloud Native
Rakuten betreibt in der BRD eine Punkte-Sammel-Plattform über eine Browsererweiterung für angeschlossene Partner-Shops
Rakuten sieht sich als System Integrator für alle offenen Netze auf Cloud Native Struktur. „Wir wollen in der Welt der führende Anbieter dieser Systeme sein“ und hat einiges vor: „Wir werden Telco Industrie transformieren oder revolutionieren“, also die Telco und IT-Welt vereinen.
Über diese Idee wurde erstmals im Jahre 2000 gesprochen, heute sei es möglich. Durch den Einsatz von Standard Hardware wie X86 Rechner brauche man weniger Equipment. Die Kosten für den Aufbau und Betrieb (CAPEX, OPEX und TCO) würden deutlich reduziert. Es gebe immer mehr Auswahlmöglichkeiten, immer mehr Zulieferer.
Dazu kämen eine Automatisierungsseite und Apps zur Anzeige des Netz-Status. Die Architektur sei „agil“, und Sicherheit werde von Anfang an berücksichtigt. Heutige Netzwerke seien „selbstheilend“.
Japan: Eigene Hardware
In Japan verwendet Rakuten schon eigene Radio Units, in der EU noch nicht. Auf der Lieferantenliste stehen große Namen, wie Dell, Cisco, NEC, Mavenir, Nokia, Intel, Qualcomm und andere. 1500 Software Entwickler schreiben Software und suchen Fehler. Dazu hat Rakuten den Anbieter Altiostar gekauft, der sich auf RAN-Software spezialisiert hat.
Sendestation in acht Minuten aktivierbar
Wenn eine Funkeinheit (Radio Unit) auf dem Hausdach fest verschraubt und mit Strom versehen ist, müsse der Techniker nur noch einen Barcode am Sender scannen und „nach acht Minuten ist die Site am Netz“. Herkömmliche Mobilfunk-Netze brauchen aktuell immer Wochen bis Monate, bis eine neue fertig installierte Station im Netz wirklich aktiv und damit nutzbar ist.
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