Während die Inflation hierzulande im September erstmals seit knapp 28 Jahren wieder die Vier-Prozent-Marke überschritt, lagen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im September 2021 um 14,2 Prozent höher als im September 2020, wie die Statistische Bundesbehörde am Mittwoch mitteilte.
Zugleich stiegen die Preise vieler Vorleistungsgüter wie Holz und Metalle kräftig. Hintergrund sind die hohe Nachfrage wegen der weltweiten Konjunkturerholung nach dem Corona-Schock und teils erhebliche Probleme im internationalen Warenhandel, die für Knappheiten sorgen. Besonders hoch waren die Preisanstiege im September gegenüber dem Vorjahresmonat bei Nadelschnittholz (plus 117,9 Prozent), bei Verpackungsmitteln aus Holz (plus 92,5 Prozent), Sekundärrohstoffen (plus 87,2 Prozent) sowie Betonstahl in Stäben (plus 81,8 Prozent). Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 35,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Lohn-Preis-Spirale – durch Erwartungen?
Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) drohe außerdem ein psychischer Effekt. Denn wenn Verbraucher und Unternehmen davon ausgehen, dass die Preise weiter steigen, „werden die Menschen Käufe vorziehen und höhere Löhne fordern. Die Unternehmen wiederum werden auf ihre Preise aufschlagen, wenn sie damit rechnen, höhere Löhne und höhere Erzeugerpreise zahlen zu müssen“, erläuterte Studien-Autorin Bernoth. Dies könnte eine klassische Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, die weniger auf tatsächlichen strukturellen Faktoren als auf einer psychologischen Dynamik basiere.
Jedoch hatten andere Experten jüngst darauf verwiesen, dass die Inflation kein so temporäres Phänomen sei. In Wirtschaftsmagazinen war bereits von einer bevorstehenden oder gar bereits begonnenen Stagflation die Rede. Und EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte zu Beginn des Monats, dass der Preisdruck aufgrund mehrerer Unsicherheitsfaktoren auch im kommenden Jahr hoch bleiben könne.
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